2006 nahm Gerhard Gulewicz zum ersten Mal am Race Across America teil
Nicht nur für Gerhard war es die erste Teilnahme am RAAM, sondern auch für das gesamte Betreuerteam. Gerhard Gulewicz und sein Team hatten im Vorfeld des Race Across America alles Wissenswerte in Erfahrung gebracht und sich bestmöglich darauf vorbereitet. Das dachten Sie zumindest. Denn wie so oft im Leben, sieht die Theorie ganz anders aus als die Praxis. Und das musste auch Gerhard schmerzlich am eigenen Körper erfahren. Motiviert durch seine Leistungsdaten wollte Gerhard gleich zu Beginn des Rennes an der Spitze mitmischen, hatte aber nicht in Betracht gezogen, dass Europa nicht mit den Gegebenheiten in der Wüste vergleichbar ist. Temperaturen bis zu 48 Grad und die extrem trockene Luft verlangen den Radsportlern alles ab. Gerhard fühlte sich gut und wie von ihm geplant fuhr er so schnell es ihm anfangs möglich war.
Und damit begannen bereits die ersten Probleme. Total dehydriert musste Gerhard bereits nach 250 km zum ersten Mal das Rennen unterbrechen und sich von seinem Teamarzt betreuen lassen um überhaupt weiter fahren zu können. Leider hatte er von seinem anfänglichen Fehler nichts gelernt. Da er durch die Zwangspause an das Ende des Feldes zurückgeworfen wurde, versuchte Gerhard in der ersten Nacht den Rückstand auf die Spitze wieder gut zu machen. Was ihm auch gelang. In den frühen Morgenstunden des zweiten Tages lag er bereits wieder auf einem ausgezeichneten dritten Platz.
Während seiner nächtlichen Attacke wollte er jegliche weitere Pause vermeiden. Und obwohl es in der Wüste in der Nacht im Gegensatz zu den Temperaturen am Tag mit 10 bis 14 Grad sehr kalt war, hatte sich Gerhard nicht entsprechend warm angezogen und sich dadurch stark verkühlt. Diese anfänglich leichte Erkältung verschlechterte sich dann von Tag zu Tag immer mehr und wurde letztendlich eine eitrige Bronchitis. Eine Krankheit, mit der es schier unmöglich ist dieses Extremradrennen zu beenden. Dank der Hilfe seines Teams, dem erfahrenen RAAM Arzt Dr. Ocenasek (dieser war bei einem anderen österreichischen Team als Arzt beschäftigt), seiner extremen Motivation und dem außergewöhnlichen Durchhaltevermögen, konnte Gerhard dann trotz aller widrigen Umstände das Rennen auf dem ausgezeichneten 7. Platz beenden.