2006 startete Gerhard in sein erstes Race Across America.
Nicht wissend, was ihn und sein Team auf diesem unglaublich langen und erlebnisreichen Abenteuer erwarten würde. Trotz vielerlei größerer und kleinerer Probleme beendete Gerhard das Rennen auf dem siebten Platz.
„Im Nachhinein betrachtet war dieses Rennen, mit all den Problemen und einer Lungenentzündung, für mein Team und mich der wohl größte Erfolg bis heute. Wir sind ohne jegliche Erfahrung in dieses Rennen gestartet. Wir hatten niemanden, der uns über das Rennen und die vielen wichtigen Details im Vorfeld informierte. Debütanten heute können mit der Berichterstattung online der aktiven Teilnehmer viel genauer recherchieren und verfügen über eine breitere Erfahrungswelt.“
Seinen zweiten Antritt 2007 beendete Gerhard bereits am Podium. Nur geschlagen von den RAAM-Veteranen und ehemaligen Siegern Jure Robic (SLO) und Wolfgang Fasching (AUT). 2008 endete das Rennen für Gerhard kurz vor dem Monument Valley. Nach einem schweren Sturz gab er auf. Zu diesem Zeitpunkt lag er an zweiter Stelle.
Einzig Jure Robic und Dani Wyss (SUI) konnten den ersten RAAM-Sieg von Gerhard 2009 sowie 2010 verhindern. Der zweite Platz war jeweils das Ergebnis. 2011 folgte ein Rennen, das nicht im Ziel sondern in einem Dokumentationsfilm endete. Gerhard startete nach dem tragischen Tod von Jure Robic als Favorit in das Rennen. Er lag gut positioniert an zweiter Stelle und versuchte seinen führenden Landsmann Christoph Strasser zu attackieren. Eine Schlafpause wurde gestrichen und das Tempo forciert. Ein taktischer Fehler, der zum totalen Kollaps führte. Nur 290 Meilen vor dem Ziel beendete Gerhard das Rennen völlig entkräftet. Die Bilder prägen die Geschichte des Films „Attention, A Life in Extremes“, welcher am 28. August 2014 im Rahmen des Filmfestivals Kitzbühel seine Premiere feiert.
Selbst dieses Drama hielt Gerhard nicht davon ab weiter seinen Traum vom Sieg in Amerika zu verfolgen. So stand er 2012 erneut am Start und beendete das Rennen zum vierten Mal am Podium, wie bereits 2007 als Dritter.
„Nach meinem Kollaps war der dritte Platz wie ein Sieg für mich. Mental war es die größte Herausforderung, die Geschehnisse von 2012 zu verarbeiten.“
Das Race Across America selbst hat sich für Gerhard von der sportlichen Herausforderung zu einer Plattform für seine Motivationsvorträge und Seminare „Erfolgsstrategien für Sport und Business“ entwickelt.
„Vor meinem ersten Start habe ich Vorträge bezüglich Zielsetzung, Motivation und Durchhaltevermögen abgehalten. Ich habe auch viele Seminare und Ausbildungen besucht sowie diverse Bücher studiert. Im Endeffekt stellte sich das RAAM als mein bester Lehrmeister heraus. Kein Seminar und kein Vortragender konnte mir diese Erfahrung geben. Genau jene, welche ich in mein eigens entwickeltes Konzept eingepflegt habe, über welches ich referiere.
2014 gehe ich sehr entspannt ins Rennen. Ich habe ein super motiviertes Team mit der notwendigen Erfahrung welches mich zu 100% unterstützt. Ohne diesen Support wäre ich, wie man so schön sagt, nichts. Ich bin mental topfit, ein RAAM kannst du aber nicht alleine bestreiten. Selbst am Fahrrad musst du ein Teamplayer sein und deiner Mannschaft vertrauen. Ich werde mein Geschick in die Hände meines Teams legen. Einzig beim Treten können sie mir die Arbeit nicht abnehmen. Das Hauptziel ist gesund in Annapolis anzukommen, so schnell wie möglich. Die Platzierung ergibt sich beim RAAM eh von selbst.“